Jojo ET 1500
Starkwindmatte – Die kleine, die es in sich hat.
Wie,
bei 7-9 Bft schon einpacken?
Kann ja wohl nicht sein, das muß eine Matte her,
die auch bei stürmischem Wind noch was aushält.
Wie bei vielen von Euch begann auch bei mir das Hobby
mit der Anschaffung einer Paraflex 2.5, die ich auch gleich als 4-Leiner
aufrüstete. Sehr schnell begriff ich, dass mit diesem Teil weder
das Powerkiten noch das Buggyfahren erfunden wurde. So kamen diverse andere
Matten, nur als es mal richtig stürmte, und alle anderen einpackten,
kam wieder meine Paraflex zum Einsatz. Jawohl, mit diesem Handtuch kann
man auch Buggyfahren, allerdings erst ab 7 Bft und Höhelaufen sollte
man lieber vergessen. Auch gab die Paraflex bald den Geist auf, es musste
was neues her.So entschied ich mich für die Jojo ET 1500, eine waschechte
Starkwindmatte.
Verarbeitung:
Die fast schon legendäre Verarbeitung der Jojo-Matten liegt auch
hier vor, perfekte Nähte, sehr stabiles Tuch, eine sehr solide Waage,
der man alles zutraut.
Windbereich: bereits
ab 2 Bft kann man diesen Kite in die Luft bekommen, allerdings macht es
erst ab 4 Windstärken Spaß, die Schnelligkeit und Wendigkeit
zu fliegen. In diesem Windbereich kann die Jojo ET ohne weiteres aus der
Hand geflogen werden und ist auch super geeignet, Anfängern mal einen
Kite zu geben, um erste Erfahrungen zu machen.
Ab 5 Windstärken kann man sich langsam in den Buggy setzen und bis
6 Bft gemütlich vor sich hin fahren.
Bei 7-8 Bft zeigt sich das wahre Potential, unglaublich schnell und bissig
reißt die kleine an den Leinen und bringt Kräfte auf das Trapez,
die man ihr nicht zugetraut hätte
In der 9. Windstärke war mein persönliches Limit. Schon beim
ersten Start am Strand habe ich einen Abgang gemacht, dass mich nur noch
der Gedanke beschäftigte: Wie komme ich (70 kg) hier wieder runter.
Mit brachialer Gewalt wird Vortrieb erzeug, dass man schon allen Mut zusammen
nehmen muß, um einen Loop zu fliegen. Das Vorderrad schon in Hab-Acht-Stellung,
um die auftretenden Kräfte sofort in Geschwindigkeit umzusetzen.
Die 60 km/h-Grenze war am Strand spielend zu knacken. Auch eine 10er Böe
ist noch machbar, aber diese wird unvermittelt an den Piloten weitergegeben.
Flugverhalten:
Im schwachen Wind von 2-4 hat man es mit einer gemütlichen Matte
zu tun, die jedem Anfänger das sehr schnell das Gefühl gibt,
sich in dem Sport zuhause zu fühlen. Leichtes Anbremsen zeigt deutlichen
Leistungszuwachs. Nur selten bewegt sie den Piloten dazu, sich von der
Stelle zu bewegen
Im
mittleren Windbereich von 4-6 wird die Jojo ET zu einem echten Flitzer,
der schnelle Reaktionen erfordert. Zielsicher wird jeder Lenkbefehl umgesetzt,
und das Anbremsen beider Seiten zeigt ordentlichen Zug. Im Buggy hat sie
den Vorteil, dass mit ihr auch ein Raumwindkurs problemlos zu fahren ist,
einige Loops, und man fährt der Matte hinterher, ohne, dass sie abstürzt.
Starkwind, die Königsdisziplin der Jojo ET 1500. Ab der 7 Windstärke
legt die kleine im Buggy ordentlich los. Bereits einige kleine Wellen,
und der Buggy bewegt sich. Mit großen Wellen wird richtig Dampf
gemacht, und man bekommt den Eindruck, die Beschleunigung hört gar
nicht mehr auf. Auch im Höhelaufen fühlt sich die kleine richtig
wohl, problemlos marschiert sie 40° in den Wind rein. Das Loopen wird
deutlich schwieriger. So wendig, wie sie im mittleren Windbereich ist,
so störrisch stellt sie sich bei stürmischem Wind an. Kräftiger
Bremseneinsatz und gleichzeitiges Ziehen der Steuerleine ist notwendig,
um nicht auf dem Boden zu landen. Je stärker der Wind, um so größer
wird der Loop-Radius.
Die ET will bewegt werden, einfach nur in den Himmel nageln und nichts
mehr bewegen ist erst ab 9 Bft möglich, zuvor muß man doch
viel kurbeln, um das Maximum aus der kleinen rauszuholen.
Der Lift kann in starken Böen doch bemerkenswert sein. Auch kräftigere
Piloten fliegen mal im hohen Bogen aus dem Buggy, wenn man die kleine
zu schnell in den Zenit fährt. Ein Traum ist der Raumwindkurs, egal
wie man fährt, die ET stürzt nicht ab. Ganz im Gegenteil, sie
fliegt dem Buggy voraus und will gar nicht mehr aufhören, immer mehr
Geschwindigkeit aufzunehmen. Da bleibt nur noch eines: kräftig loopen
und mitzählen.
Ausrüstung:
Mit unterschiedlichen Handles bin ich die Jojo ET 1500 geflogen, wobei
sich die 32 cm Libre-Stutzen als optimal herausgestellt haben. Durch die
weit durchhängenden Bremsen und den Großen Steuerbereich der
Matte sind längere Handles von Vorteil. Die Empfehlung, leichtere
Leinen zu verwenden, habe bewusst in den Wind geschlagen, weil bei starkem
Wind sehr ordentliche Kräfte erzeugt werden. So fliege ich sie inzwischen
mit Cyclone Extreme 70/170 kg mit 25m.
Konkurenz:
In gleicher Größe habe ich nichts vergleichbares gefunden.
Bereits die Oxigen Pro 2.0 ist bei 8 Windstärken eine so deutliche
Klasse größer, dass mir ein kontrolliertes Buggyfahren nicht
mehr möglich war.
Fazit: Die Jojo
ET 1500 ist eine geniale Starkwindmatte, die auch schon im mittlerem Wind
viel Freude macht. Wenn andere einpacken, geht die kleine erst richtig
zur Sache. Sie steckt viel ein und verzeiht einige Fehler, ist aber auch
bereit, großzügig auszuteilen, wenn man sie bei starkem Wind
nicht ernst nimmt.
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